Der "007" aus Sachsen

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Die Geschichte einer erfolgreichen Flucht aus der DDR, mit tödlichem Ausgang.
1967 erfand Bernd Böttger den Aqua Scooter und floh damit in den Westen. Sein kurzes Leben endete mit 32 Jahren und hat die Dimension eines Thrillers. Aufgeschrieben von dem Journalisten und Fotografen Bodo Müller, Travemünde. Der junge Marine-Offizier Christian Christiansen langweilt sich zu Tode auf dem dänischen Feuerschiff "Gedser Rev". Es liegt genau in der Mitte zwischen Gedser und Warnemünde und ist das wichtigste Leuchtfeuer zur Sicherheit des Schiffsverkehrs in der Kadet-Rinne. Nach Gedser im Norden bzw. Warnemünde im Süden beträgt die Entfernung je zwölf Seemeilen. Die Insel Fehmarn liegt 24 sm weit im Westen. Am Sonntag, dem 8. September 1968 hat Christiansen den ganzen Tag lang versucht, seinen Kofferfernseher mittels einer hoch im Mast angebrachten Antenne zu aktivieren. Vom dänischen Fernsehen empfängt er nur ein krisseliges Bild ohne Ton. Das westdeutsche Fernsehen kriegt er gar nicht rein. Lediglich das DDR-Fernsehen kann er halbwegs sehen, doch Bild und Ton verschwinden immer, wenn sich das vor Anker liegende Feuerschiff bewegt. Um 23 Uhr schaltet Christiansen genervt die Glotze ab, denn im ostdeutschen TV beginnt ein Russischkurs. Um Mitternacht schreibt er die Wetterdaten ins Bordbuch: Wind 1-2 Beaufort aus Südost, Lufttemperatur 15°C, Wasser 17°C. Es ist noch immer ein wunderbar warmer Sommer. Wenn nur die Langeweile an Bord nicht wäre. Bis 6 Uhr muss er noch aushalten, dann darf er sich Schlafen legen. Punkt 4 Uhr morgens geht Christiansen wieder an Deck, um von der kleinen Wetterstation die Daten abzulesen und ins Bordbuch zu tragen. Es ist eine sternenklare Nacht und das Meer ist glatt. Aus Richtung Süden sieht er eine einzelne Welle auf sich zu rollen. Was ist denn das? Kurz vor dem Feuerschiff wird sie kleiner und verschwindet. Er schenkt der merkwürdigen Welle keine weitere Bedeutung. Plötzlich hört er eine menschliche Stimme. Kann das sein? Mitten auf der Ostsee? Er rennt ins Steuerhaus und greift das Fernglas. Er sucht den gesamten Horizont ab. Kein Boot oder Schiff ist zu sehen. Hat er sich getäuscht? Da hört er die Stimme wieder. Jemand ruft "Help, help!" Christiansen schlägt mit der Schiffsglocke Alarm. Eine Minute später sind alle sechs Mann der Crew an Deck. Sie richten an Steuerbord, wo die Stimme zu hören ist, einen Scheinwerfer aufs Wasser und entdecken den Kopf eines jungen Mannes. Sofort werfen sie eine Leine über Bord, an der sich der Unbekannte festhalten soll. Minuten später hängt die Strickleiter au°enbords. Während Christiansen sich noch eine Schwimmweste anlegt, um dem vermeintlichen Schiffbrüchigen aus dem Wasser zu helfen, kommt dieser schon aus eigener Kraft lächelnd die Strickleiter hoch geklettert und benutzt dabei nur eine Hand, weil er in der anderen ein merkwürdiges Gerät hält. "Guten Morgen, ich heiße Bernd Böttger und komme aus Sebnitz bei Dresden. Darf ich bei Ihnen an Bord kommen?" Fragt der Fremde im schönsten Sächsisch. Er darf sich hei° duschen, erhält trockene Kleidung und ein Frühstück und sollte eigentlich schlafen. Doch die dänischen Seeleute wollen unbedingt wissen, wie er es geschafft hat, so weit zu schwimmen und was das für ein Apparat ist. "Ich bin nicht geschwommen," antwortet Bernd. "Das ist mein U-Boot und ich habe mich nur rangehängt." Christiansen sendet einen verschlüsselten Funkspruch an die Marineheimwehr nach Gedser. Die DDR-Volksmarine soll auf keinen Fall etwas davon erfahren. Gegen 10 Uhr geht eine Barkasse der dänischen Marine am Feuerschiff längsseits. Bernd Böttger darf mit seinem U-Boot umsteigen und betritt anderthalb Stunden später dänisches Festland. Dort wird er schon von einem Reporter der größten Tageszeitung "Berlingske" sowie einem Team des dänischen Fernsehens erwartet. Bernd Böttger gibt Interviews und führt sein Mini-U-Boot vor. Einen Tag später reist Bernd weiter nach Lübeck. Auch in der Bundesrepublik ist er vom ersten Augenblick an ein Medien-Star. Sein Mini-U-Boot, das jetzt Aqua Scooter genannt wird, und die tollkühne Fluchtgeschichte erscheinen in allen großen Zeitungen. Die Wochenzeitschrift "Neue Revue" feiert ihn mit der Schlagzeile "Unter Wasser in die Freiheit - Die tollste Flucht des Jahres 1968". Er gibt Fernsehinterviews u.a. für den Sender Freies Berlin und ist mit seinem U-Boot Gast der NDR-Sendung "Die Aktuelle Schaubude". In der "Arbeitsgemeinschaft 13. August" e.V., die in West-Berlin das Fluchtmuseum "Haus am Checkpoint Charlie" betreibt, stellt Böttger sein Mini-U-Boot aus. Spätestens jetzt interessiert sich Stasi-Chef Generaloberst Erich Mielke persönlich für ihn. Ein Fall für die DDR-Staatssicherheit war Bernd Böttger bereits als Jugendlicher. Im Sommer 1958, Bernd ist 17 Jahre jung, hat er seine erste dreistufige Feststoff-Rakete, die er hoch in den Himmel steigen lassen will, startklar. Auf einer Wiese unweit seiner Heimatstadt Sebnitz zündet er am 10. Juni 1958 die Rakete. Sie steigt auf und verschwindet im Himmelsblau. Dummerweise umkreist sie nicht die Erde, sondern landet kurz darauf - mitten im Hof des Volkspolizei-Kreisamtes von Sebnitz. Gerade ist Bernd wieder in seiner Kellerwerkstatt angekommen, erhält er Besuch von mehreren Männern im Ledermantel. In seiner Hosentasche hat er eine Kartusche voller Schwarzpulver. Während ihm die Stasi-Männer bereits im Keller die ersten Fragen stellen, lässt er hinter seinem Rücken den Sprengstoff in einem Brikett-Haufen verschwinden. Er gibt zu, dass er die Rakete gebaut hat. Seine Jugendlichkeit schützt ihn vor Strafe. Bernd lernt nach dem Abschluss der 8. Klasse im VEB Sächsisches Kunstseidenwerk Pirna den Beruf des Chemiefacharbeiters. Ab September 1958 arbeitet er im VEB Pyrotechnik Silberhütte in Harzgerode. Jetzt hat er beruflich mit Sprengstoff und Raketen zu tun. Die Stasi hat ihn weiter im Visier. Den Genossen wurde zugetragen, dass Bernd wisse, wie man Menschen mit auf dem Rücken geschnallten Raketentriebwerken über Hindernisse fliegen lassen kann. Bernd ist auffallend wissbegierig und erfindungsreich. Nach nur einem Jahr Betriebszugehörigkeit wird er mit 18 Jahren zum Direktstudium an die Ingenieurschule nach Magdeburg delegiert. Nach fünf Semestern muss er die Fachschule verlassen - wegen angeblicher Schwächen in Mathematik und Organischer Chemie. In einem Stasi-Bericht heißt es allerdings, dass er "wegen negativen Diskussionen oder anderen Sachen, die sich gegen unsere Republik richteten, von der Schule verwiesen wurde." Als am 13. August 1961 in Berlin die Mauer gebaut wird, hält sich Bernd mit dem jüngeren Bruder Achim in Westberlin auf. Die Mutter ist in Ostberlin. Da die Mutter nicht mehr zu ihnen kommen darf, gehen die Kinder wenige Tage nach Mauerbau zurück in die DDR. Bernd lernt tauchen und experimentiert mit Verbrennungsmotoren. Er besitzt zwei in den 1930-er Jahren gebaute Opel-Pkw sowie mehrere alte Motorräder. Im Januar 1963 führt er einen Motorschlitten mit Propellerantrieb vor. Vor den staunenden Sebnitzern rodelt er damit bergauf. Doch im Geheimen plant er eine Erfindung, mit der er aus der DDR fliehen kann. Es soll ein Wasserfahrzeug werden, das niemand sehen kann. Seine Paten-Tante aus Allensbach am Bodensee schickt ihm am Jahresende 1966 im Weihnachtspaket einen nagelneuen Neopren-Anzug, inklusive Kopfhaube. Diese Nassanzüge für Taucher stellt seit 1954 die Firma Barakuda her. Mit einem Neo kann man sich stundenlang im Wasser aufhalten, ohne dass die Körpertemperatur sinkt. Jetzt braucht Bernd nur noch ein Fahrzeug, das ihn unter der Wasseroberfläche durch die Ostsee zieht. Bernd entscheidet sich, ein Mini-U-Boot zu bauen, an das er sich anhängen kann und das ihn durchs Meer schleppt. So etwas hat es noch nie gegeben. Der Seeweg von der DDR-Küste bei Rostock nach Dänemark ist etwa 45 Kilometer weit. Vom Ostseebad Boltenhagen bis Schleswig-Holstein sind es 22 Kilometer. Die beste Zeit, durch die Ostsee zu fliehen, ist im Spätsommer. Dann ist das Wasser warm und die schützende Nacht relativ lang. Er muss also ein U-Boot konstruieren, das ihn mit möglichst großer Geschwindigkeit durch die Ostsee zieht, um im Schutze der Dunkelheit die Seegrenze zu durchbrechen. Die benötigte Leistung, um einen Menschen unter Wasser zu schleppen, schätzt er auf mindestens 1 kW oder 1,5 PS. Ein Elektromotor wäre leicht gegen Wasser abzudichten, da er keine Luftzufuhr benötigt. Doch es gibt keine Batterien oder Akkus, die genug Energie für eine derartig hohe Leistung über viele Stunden zur Verfügung stellen. Also muss er ein U-Boot mit Benzinmotor bauen. Der Motor soll maximal zehn Kilo schwer sein, um ihn mit gefülltem Tank zum Strand tragen zu können. Bernd muss nicht lange nach der Antriebsmaschine für sein U-Boot suchen. Am besten gefällt ihm der Hühnerschreck-Motor. Er war von 1954 bis 1959 der populärste Fahrrad-Hilfsmotor in der DDR. Wegen der später produzierten Mopeds wird der Hühnerschreck nicht mehr hergestellt. Bernd beschafft sich für wenig Geld ein gebrauchtes Exemplar. Offiziell heißt die Maschine MAW-Hilfsmotor, benannt nach dem Hersteller VEB Messgeräte- und Armaturenwerk in Magdeburg. Der 6 kg leichte 1-Zylinder-Zweitaktmotor hat 49,5 cm3 Hubraum und eine Leistung von etwa 1 kW. Alle Teile des Motors sind sehr einfach und ohne jeden technischen Schnickschnack gebaut. Darum ist der Hühnerschreck-Motor extrem robust - allerdings auch sehr laut, was ihm zu seinem Namen verhalf. Bernd dichtet alle wasserempfindlichen Teile wie Vergaser, Zündspule und Unterbrecher mit Kunststoff ab. Für die Ansaugluft und die Abgase baut er einen etwa ein Meter langen Schnorchel, der zur Wasseroberfläche führt. 1966 hat er sein U-Boot soweit entwickelt, dass er es in verschiedenen Seen in der Umgebung von Sebnitz ausprobiert und immer weiter perfektioniert. Ein Problem ist der Schnorchel für die Ansaugluft. Taucht er kurz unter oder eine Welle spült darüber, geht der Motor aus. Auch ist das U-Boot sehr laut und jeder in der Umgebung hört sofort, dass da ein Hühnerschreck unter Wasser fährt. Bernd wurde von vielen Passanten mit seiner Erfindung gesehen. Er macht kein Geheimnis mehr daraus und testet es zu Saisonbeginn 1967 im Sebnitzer Schwimmbad. Am 14.06.1967 reist er mit Zelt und dem U-Boot im Kofferraum zum Templiner See nördlich von Berlin. Auf dem Weg dorthin trifft er sich in der DDR-Hauptstadt mit seiner Freundin, der Schülerin und Langstreckenschwimmerin Maja O. Sie vereinbaren, dass sie gemeinsam an Bernds U-Boot hängend in den Westen fliehen wollen. Bernd besitzt einen nagelneuen Neoprenanzug. Für Maja hat er neben Schnorchel, Maske und Flossen auch eine alte Neo-Jacke, die er 1963 von seiner West-Tante geschenkt bekam, mitgebracht. Zusätzlich hat er eine ihrer Gymnastikhosen mit gummiertem Material beklebt, das vor Unterkühlung schützen soll. Auch eine Kopfhaube hat er für sie gebaut. Alles sitzt perfekt. Aus Sicherheit vereinbaren sie, keinen postalischen oder telefonischen Kontakt mehr aufzunehmen. Am 20. Juli 1967 wollen sie sich an der Ostsee treffen. Am Templiner See unternimmt Bernd Probefahrten mit seinem U-Boot und verbessert noch einige Details der Technik. Dass es insbesondere in der Nacht einen solch höllischen Krach macht, stört ihn sehr. Doch das kann er nicht mehr ändern. Am 28. Juni 1967 reist er weiter nach Boltenhagen und meldet sich auf dem Zeltplatz Wohlenberger Wiek an. Boltenhagen ist der letzte Ort an der DDR-Küste, der von Urlaubern besucht werden darf. Hinter dem Ortsteil Redwisch am nordwestlichen Ende von Boltenhagen beginnt das Grenz-Sperrgebiet. Von dort bis nach Travemünde sind es - würde man an der Küste entlang tauchen - 24 Kilometer. Doch diese Küste ist streng bewacht. Hier will er sich mit seiner Freundin vom U-Boot aufs Meer ziehen lassen. Sein Ziel ist Schleswig-Holstein. Er sucht nach einem idealen Platz zum Ablanden in der Nacht. Es ist Urlaubszeit, viele Leute sind am Strand. In seiner unkomplizierten Art plaudert Bernd mit den Grenzsoldaten und versucht, Details der Grenzsicherung heraus zu bekommen. Dabei ahnt er nicht, dass ihn die Stasi schon im Visier hat. Am 7. Juli 1967 fährt er nach 20 Uhr mit dem Bus zur Steilküste zwischen Boltenhagen und dem Ortsteil Redwisch. Er spaziert am Strand entlang und hofft, eine wenig frequentierte Stelle zum heimlichen Ablanden zu finden. Um 23 Uhr geht er nach Nordwesten zur Steilküste. Plötzlich springen zwei Soldaten aus den Büschen. Sie halten ihre Kalaschnikows auf ihn: "Hände hoch! Sie sind festgenommen!" Dreieinhalb Monate sitzt Bernd in U-Haft in Dresden. Am 26. September 1967 klagt ihn das Kreisgericht Sebnitz "Wegen Vorbereitung zum illegalen Verlassen der DDR" an. Während der Verhandlung streitet Bernd ab, die DDR illegal verlassen zu wollen. Das U-Boot habe er konstruiert, um das Rettungswesen in der DDR zu revolutionieren. Da Bernd im Sommer als Rettungsschwimmer gearbeitet hatte, klingt das Argument nicht völlig aus der Luft gegriffen. Der Richter urteilt milde: Bernd bekommt eine Gefängnisstrafe von acht Monaten, die für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt wird. Sein U-Boot wird eingezogen. Den für ihn so wichtigen Neoprenanzug bekommt er zurück. Als Bernd wieder auf freien Fuß kommt, hat er bereits ein neues und besseres U-Boot konstruiert. Die komplette Konstruktion hat er sich im Knast ausgedacht. Es gibt keine Skizze. Alles hat er in seinem Kopf. Und jetzt wird niemand etwas davon erfahren. Kaum aus dem Gefängnis entlassen, beginnt er sofort mit dem Bau des neuen U-Bootes. Es steckt voller Neuerungen, die simpel und doch bahnbrechend sind. Damit ihn der knatternde Hühnerschreck nicht mehr verrät, werden die Auspuffabgase nicht direkt nach draußen, sondern zunächst in einen faustgroßen Gummiball geleitet, der die Stöße des Kolbenhubs dämpft. Von dort werden die Abgase in den Tank über das Benzin geführt. Der Tank darf darum nur bis zur Hälfte mit Sprit gefüllt sein. Vom Tank gelangen die Abgase in eine kleine Luftkammer, über der ein Schnorchel zum Ansaugen der Frischluft und ein Wasserabscheider sitzen. Frischluft und Abgase werden also zusammen geführt und über ein und denselben Schnorchel geleitet. In diesem herrscht bei laufender Maschine ein leichter überdruck, so dass eventuell in den Schnorchel eindringendes Wasser wieder ausgesto°en wird. Der überdruck in der Luftkammer hat den Nebeneffekt, dass die Verbrennungsluft nicht angesaugt, sondern mit leichtem Druck in den Motor gepresst wird, was zu einem Turbo-Effekt führt. Dass die Maschine einen Teil seiner Abgase wieder in den Verbrennungsraum schickt, macht dem Zweitakter nichts aus. Einzig besteht das Risiko, dass dadurch die Zündkerze verru°en kann. Aus diesem Grund konstruiert Bernd die wasserdichte Stromzuführung zur Zündkerze so, dass er sie im aufgetauchten Zustand abnehmen und die Zündkerze ausschrauben und reinigen kann. Zu dem Zweck kauft er eine Luftmatratze, die er auf See als Arbeitsplattform zum Kerzenreinigen aufblasen kann. Der so präparierte Motor springt durch Drehen des Propellers leicht an und ist unter Wasser kaum zu hören. Der 8. September 1968 ist ein warmer Spätsommertag. Bernd ist nachmittags auf dem Zeltplatz Graal-Müritz bei Rostock angereist, hat sich beim Platzwart angemeldet und sein Zelt aufgebaut. Das Auto parkt er dicht in Strandnähe. Seine Ausrüstung lässt er im Kofferraum. Er inspiziert kurz den Strand. Hier, weit entfernt von der Grenze nach Westdeutschland, ist keine Grenzstreife zu sehen. Kurz vor 22 Uhr ist die Luft noch 18 Grad warm und das Wasser misst 17 Grad. Es weht ein leichter Südostwind mit zwei Beaufort. Das ist nahezu ideal. Nur der noch relativ hohe Seegang macht ihm ein wenig Sorgen. Um 22 Uhr zieht er einen Pullover an und darüber seinen Neoprenanzug, inklusive Kopfhaube. Er nimmt Maske, Schnorchel und Flossen aus dem Auto, schließt die Kofferraumklappe wieder und sieht um sich. Die Ferienzeit ist vorüber. Nicht ein Urlauber ist am Strand. Jetzt oder Nie! Um 22.30 Uhr legt Bernd einen sechs Kilo schweren Bleigürtel um und nimmt sein U-Boot aus dem Kofferraum. In der anderen Hand hat er Flossen, Schnorchel und Maske. Er geht schnurstracks zum Strand, zieht die Flossen an, setzt Brille und Schnorchel auf und watet in die kalte Brandung. Im hüfttiefen Wasser stehend sieht er sich ein letztes Mal um. Er wird dieses Land nie wieder sehen. Plötzlich hört er Stimmen. Ein Mann ruft: "Do gucke ma', da jeht bei dor Gälte noch enor schwimm'." Mit einer Drehung am Propeller startet er sein U-Boot und hängt sich an. Dank des Bleigürtels geht Bernd sofort auf Tiefe. Sekunden später ist vom U-Boot und seinem Kapitän nichts mehr zu sehen oder zu hören. Erst nach langer Zeit wagt er, wieder aufzutauchen, um sich zu orientieren. Er ist allein auf dem nächtlichen Meer. Die mecklenburgische Küste liegt als flacher dunkler Streifen hinter ihm. Nur die Lichtkegel der Grenzwachtürme huschen übers Meer. Bernd ist schon so weit entfernt, dass ihn niemand mehr sehen kann. Er sucht über sich das Sternbild des Gro°en Wagens und die fünffache Verlängerung seiner Hinterachse. Das ist der Nordpolarstern. Wo der steht, muss Dänemark sein. Auf halbem Wege, so hat man ihm erzählt, soll das dänische Feuerschiff "Gedser Rev" liegen. Er hält es für wenig wahrscheinlich, auf dem weiten Weg übers Meer dieses Schiff zu treffen. Bernd weiß nicht einmal, welches Lichtsignal das Feuerschiff abgibt, denn Seekarten dürfen in der DDR nicht frei verkauft werden. Bernd schätzt die Geschwindigkeit, mit der ihn sein U-Boot zieht, auf fünf Stundenkilometer. Er ist in Hochstimmung. Das neue U-Boot mit so vielen technischen Neuerungen hat er nie ausprobieren können. Unglaublich! Seine Erfindung läuft wie ein Schweizer Uhrwerk. Und der Motor ist extrem leise. Gegen Mitternacht hört er plötzlich lautes Motorengeräusch. Nein, das ist nicht sein U-Boot! Er taucht auf und erschrickt. Ein DDR-Kriegsschiff hält auf ihn zu. Es ist ein HMSR - ein Hochsee- Minensuch- und Räumschiff der Volksmarine. Sie haben ihn entdeckt! Sind sie gekommen, um ihn festzunehmen? Oder wollen sie Ihn durch den Propeller ziehen? Oder freundlicherweise nur erschießen? Bernd sieht den grauen Bug des Kriegsschiffes wenige Meter vor sich. Er schaltet sein U-Boot aus, atmet tief aus und lässt sich dank seines Bleigürtels und seines zehn Kilo schweren U-Bootes auf Tiefe sinken. Dröhnend laut hört er über sich die Maschinen des Kriegsschiffes. Bernd lässt sich weiter sinken. Er weiß, dass er die Luft länger anhalten kann, als es die Mediziner raten. Immer tiefer sinkt er, gezogen vom Gewicht des U-Bootes und dem des Bleigürtels. Er muss wieder nach oben, sonst stirbt er. Doch seine Kräfte reichen nicht mehr. Er wirft den Bleigürtel ab und schnellt nach oben. Vom Kriegsschiff sieht er nur noch das Heck. Magen und Darm machen ihm jetzt Probleme und er überlegt kurz, ob er die mitgenommene Luftmatzratze aufbläst, um sich darauf auszuruhen. Er atmet mehrmals tief durch. Ob das U-Boot wieder anspringt? Bernd dreht mit ganzer Kraft am Propeller. Das U-Boot springt wieder an. Das beflügelt ihn. Seine Erfindung, die er sich im DDR-Knast ausgedacht hat, funktioniert perfekt. Er lässt sich jetzt, da er keinen Bleigürtel mehr hat, kurz unter der Wasseroberfläche durch die Ostsee ziehen und schiebt eine kleine Welle vor sich her. Plötzlich springt etwas vor ihm aus dem Wasser. Bernd erschrickt. Ein Dorsch, so groß wie er ihn noch nie gesehen hat, schwimmt vor ihm und lotst ihn durchs Meer. Bernd ist in Hochstimmung. Sein U-Boot schnurrt ohne Aussetzer. Bernd hat keine Uhr. Am östlichen Horizont scheint ihm das Licht etwas heller und rötlicher zu sein. Ob das ein Vorzeichen des Sonnenaufgangs sein kann? Aber die Sonne geht doch erst gegen 6.30 Uhr auf. Bernd war noch nie nachts auf dem offenen Meer. Vor sich sieht er Lichter. Sie blinken im unterschiedlichen Rhythmus in Rot und Grün. Sind das Fahrwassertonnen? über allem blinkt ein weißes Licht, das viel heller zu sein scheint. Ist das schon Dänemark? Sein U-Boot zieht ihn weiter durch die nahezu glatte See. Weil er keinen Bleigürtel mehr hat und es viel zu sehen gibt, hält Bernd jetzt den Kopf über Wasser. Plötzlich ist das weiße Blinklicht ganz nahe. Er nimmt das Gas weg und steuert zum Heck des fremden Schiffes. Dort weht im leichten Südwind eine große rot-weiße Flagge. Am Heck liest er den Heimathafen "Kopenhagen". Bernd schaltet den Motor aus und ruft erst "Hallo". Da keiner antwortet, schreit er laut: "Help, help!" In Westdeutschland angekommen, wird Bernd Böttger als Flüchtling des Jahres 1968 gefeiert. Er ist 28 Jahre jung, gut aussehend, sportlich trainiert und strahlt stets gute Laune aus. Vor allem ist er ein kreativer Techniker, der ständig etwas erfinden muss. Von Nikotin, Alkohol oder sonstigen Drogen hält er nichts. Stattdessen trinkt er Tee aus selbst gesammelten Kräutern. Obwohl ihm schöne Frauen zu Füßen liegen, interessiert ihn das wenig. Gleich mehrere Firmen bieten dem Erfinder Arbeit an. Bernd glaubt, dass er jetzt ein freies und selbst bestimmtes Leben führen kann. Er ahnt nicht, dass er auch im Westen im Visier der Stasi steht. Bernd möchte am liebsten sein U-Boot weiter entwickeln. Die Firma Babcock & Wilcox in Oberhausen, die technische Systeme zur Energiegewinnung konstruiert und hohen Wert auf den Forscherdrang seiner Mitarbeiter legt, bietet ihm an, dass er dort sein U-Boot zur Serienreife entwickeln darf. Bernd ist begeistert und zieht im Januar 1969 nach Oberhausen in die Annabergstraße 43. Im Juni 1969 arbeitet Bernd in der Deutschen Unterwasser-Forschungsstation BAH II mit, die eine Tauchstation auf dem Grunde des Bodensees betreibt. Am 15. September 1969 wird sein zur Serienreife entwickelter BABCOCK-Scooter der öffentlichkeit vorgeführt. Auf seine Erfindung werden ihm gleich drei internationale Patente erteilt. Bernd berichtet seiner Mutter per Brief stolz von seinem neuen Leben in Westdeutschland. Doch die Mutter in Sebnitz macht sich Sorgen. Sie und ihre beiden Söhne Horst und Achim wurden von der Staatssicherheit abgeholt und verhört. Die verhasste Stasi hat auch Nachbarn, Freunde und Bekannte befragt. Aus Sorge, dass die Post von der Stasi kontrolliert werden könnte, korrespondieren sie zeitweise über die Adressen von Verwandten. Die Mutter bekommt Besuch von einem ihr flüchtig bekannten Geschäftsmann aus Sebnitz. Er erzählt, dass er beruflich in den Westen reisen darf und bietet an, dass er ihre Post mitnimmt und im Westen einsteckt oder persönlich bei Bernd abgibt. Die Mutter nimmt diesen Service dankend an. Sie ahnt nicht, dass der Geschäftsmann für die Stasi arbeitet. Schon wenige Wochen nach der Präsentation seines Scooters endet Bernds Zeit bei Babcock & Wilcox. Die ILO-Werke in Pinneberg bei Hamburg, die zum amerikanischen Rockwell-Konzern gehören, wollen Bernd Böttger sowie die Rechte an seiner Erfindung und an den Patenten haben. Sie bieten Bernd eine eigene Forschungsabteilung an, ein Monatsgehalt von 1800 DM (was damals viel Geld war) sowie im ersten Jahr ein zusätzliches Honorar von 200.000 DM aus seinen Patenten. Die Einnahmen aus den Patenten sollen sich in den nächsten drei Jahren auf etwa 1,2 Millionen DM steigern. Zusätzlich zahlen sie eine "schwindelerregend hohe Ablösesumme" an den bisherigen Arbeitgeber, um Bernd zu bekommen. Bernd unterschreibt und schwebt im Glück. Er zieht nach Pinneberg in die Pension von Frau Braun in der Stettiner Straße 6 und arbeitet in seiner eigenen Forschungsabteilung in den ILO-Werken. Das Unternehmen produziert eine breite Palette von Spezialmotoren - vom Rasenmähermotor bis zum Torpedo-Antrieb. Den größten Umsatz macht ILO als Hersteller von Moped-Motoren für mehrere westdeutsche Firmen. Bernd steht also ein breites Sortiment von kleinen 2-Takt-Benzinmotoren zur Verfügung. ILO produziert aber auch Spezialmotoren für das U.S.-Militär. Bernd erhält den Auftrag, neben dem zivilen Aqua Scooter für den Tauchsport auch eine militärische Variante für die Kampfschwimmer der U.S.-Navy zu entwickeln. Alles ist streng geheim. Der militärische Aqua Scooter soll leistungsstark sein und geräuschlos bis zum 15 km/h schnell unter Wasser fahren können. Das bleibt der HVA, der Spezialabteilung für Auslandsspionage der Staatssicherheit, nicht verborgen. Unter dem OpV (Operativer Vorgang) mit dem Decknamen "Taucher" ermittelt die Stasi ab 1970 das Leben von Bernd Böttger in Pinneberg. Sie stellt fest, dass er ein Auto und ein Schlauchboot besitzt und an den Wochenenden stets an die Ost- oder Nordsee fährt, um seine Tauchapparate auszuprobieren. Das macht er selbst im Winter. Er ist nach wie vor ein Einzelgänger. Manchmal reist er ans Mittelmeer nach Frankreich oder Spanien, um dort seine U-Boote, die es inzwischen in verschiedenen Varianten gibt, zu testen. Die Stasi versucht herauszufinden, was genau Bernd in den ILO-Werken entwickelt. Sie recherchiert vor Ort in Pinneberg viel über die ILO-Werke, findet aber nichts über die konkrete Tätigkeit von Bernd heraus. Seine Forschungsabteilung ist innerhalb des Werkes hermetisch abgeschirmt. Niemand weiß, was die Stasi-Führung mit dem Mann vorhat, der sie so ausgetrickst hat. Vielleicht wollen sie ihn zurückholen, um seine Erfindung und die sprudelnden Devisen-Einnahmen in den Dienst des Sozialismus zu stellen? Möglicherweise haben die Militärs des Warschauer Paktes ein Interesse an der Erfindung? Oder wollen sie ihn einfach liquidieren? Bernd ist glücklich und spart das viele Geld, um sich ein Segelschiff zu kaufen und damit um die Welt zu segeln. In einem Brief an seine Mutter vom 12. August 1971 berichtet er: "Seit Sonntag habe ich einen neuen Zimmernachbarn. Er ist aus Dresden und vor ca. 4 Wochen abgehauen über Ungarn - Jugoslawien - österreich. Er ist ein prima Kumpel. Das bemerkenswerte aber ist, das bereits jetzt sein Vater von drüben hier zu Besuch ist." Bernd ist blauäugig und macht sich keine weiteren Gedanken über seinen neuen Zimmernachbarn, der Erich Wolfgang K. heißt. Auch am Mittelmeer hat Bernd jetzt neue Freunde. Sie wohnen in Perpignan im Süden Frankreichs kurz vor der spanischen Grenze. Am Samstag, dem 26. August 1972, besucht sie Bernd in Perpignan und sie verabreden sich für den nächsten Tag zum gemeinsamen Tauchen in der Ankerbucht Cala Joncols, die bereits auf der spanischen Seite liegt. Bernd fährt mit seinem Auto schon vor in die beliebte Bucht, wo er im Zelt übernachtet. Sonntagfrüh fahren Jean Paul B., seine Frau Jaqueline und sein Schwager mit ihrem Motorboot "Norfeu", welches im Hafen der spanischen Stadt Rosas liegt, zu Bernd in die Cala Joncols, wo er schon auf sie wartet. Gegen 10.30 Uhr treffen sie sich und Bernd geht mit an Bord der "Norfeu". Der 27. August 1972 ist ein wunderschöner, sonniger Sonntag. Schon vormittags ankern viele Motorboote in der Cala Joncols. Gemeinsam fahren Bernd und seine neuen Freunde mit dem Motorboot "Norfeu" zu den engen Felsenbuchten, die sich wenige hundert Meter weiter in Richtung Osten anschließen. Alle sind guter Laune und an Bord wird viel gelacht. Etwa 11 Uhr springt Bernd mit Schnorchel, Maske, Flossen und seiner selbst gebauten Harpune ins Wasser, um etwas fürs Frühstück zu jagen. Jean Paul B. legt danach seine Tauchausrüstung mit Pressluftflasche an und geht auch auf Tiefe. Um 11.30 Uhr kommt Jean Paul hoch geschossen und schreit um Hilfe. Bernd liegt regungslos in elf Metern Tiefe auf einem Felsen. Er holt ihn hoch. Sie rufen ein schnelles Motorboot heran und rasen zum nächsten Arzt in der sechs Seemeilen entfernten Hafenstadt Rosas. Der spanische Arzt Dr. Pereira kann nur noch den Tod feststellen. Bei der späteren Obduktion wird als Todesursache "Ersticken" protokolliert. Einen Tag nach Bernds Tod verschwindet sein ehemaliger Zimmernachbar Hals über Kopf aus der Pension in Pinneberg. Bernds Mutter bittet um Genehmigung einer Westreise, um von ihrem toten Sohn Abschied nehmen zu dürfen. Obwohl sie bereits Rentnerin ist, lehnt die Stasi die Reise ab. Stattdessen bekommt sie Bernds Asche. Nach der Wende versucht Bernds jüngerer Bruder Achim Böttger den mysteriösen Tod seines Bruders aufzuklären. Am 8.03.1993 stellte er bei der 1991 gegründeten ZERV (Zentrale Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität) Strafanzeige wegen des Verdachts der Ermordung seines Bruders durch die Staatssicherheit. Die Zeugen, die Bernd Böttger unmittelbar vor und nach seinem Tod gesehen haben, leben noch heute in Perpignan. Doch niemand macht sich die Mühe, unmittelbar am Tatort zu ermitteln. Stattdessen sind die Beamten der ZERV so clever und fragen den ehemaligen Stasi-Chef von Sebnitz, ob die Absicht bestand, Bernd Böttger im Westen zu ermorden, was jener erwartungsgemä° verneint. Am 2.10.1995 schreibt die Staatsanwaltschaft Berlin an Achim Böttger, dass "erfolgversprechende Ermittlungsansätze nicht ersichtlich sind" und darum das Verfahren eingestellt wird. Achim Böttger hat bis heute die Hoffnung nicht aufgegeben, dass irgendwann ein noch lebender Zeuge oder ein Schriftstück aus den Stasi-Archiven erklären wird, durch welche Umstände sein Bruder ums Leben kam. Nach Bernds Tod lebt seine Erfindung weiter. In den ILO-Werken wird der zivile Aqua-Scooter in Serie gebaut. Der dazu verwendete 2-Takt-Motor wird von ILO selbst hergestellt. Er hat einen Hubraum von 48 cm3 und entwickelt bei 4000 Umdrehungen eine Leistung von 2 PS. Die leistungsstärkere, militärische Version sieht man in mehreren James-Bond-Filmen. Wie viele Aqua Scooter für die U.S. Navy produziert wurden, ist und bleibt geheim. Zum Kampfeinsatz kamen sie erstmals im Oktober 1973 im Jom-Kippur-Krieg, als die israelischen Kampfschwimmer mit Aqua Scootern den Suez-Kanal überqueren. Zum Jahresende 1990 werden die Tore der ILO-Werke für immer schlossen. Der Aqua Scooter mit Verbrennungsmotor wird noch lange in Italien weiter gebaut. Inzwischen gibt es jedoch so leistungsstarke Akkus, dass moderne Mini-U-Boote von einem Elektromotor angetrieben werden. Sie sind heute beliebtes Wasser-Spielzeug auf größeren Charterbooten. Nur wenige wissen, dass der Erfinder aus Sachsen kam und damit in die Freiheit floh. Literatur: Christine und Bodo Müller: "über die Ostsee in die Freiheit", Delius Klasing Verlag. Bodo Müller: "Faszination Freiheit", Ch. Links Verlag. Christine Vogt-Müller: "Hinter dem Horizont liegt die Freiheit..." Delius Klasing Verlag (z.Zt. nur antiquarisch erhältlich).

The "007" from Saxonia

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More about this story in german on Achim-Böttger.de
The story of a successful escape from the GDR, with a fatal outcome.
In 1967, Bernd Böttger invented the Aqua Scooter and fled to the West with it. His short life ended at the age of 32 and has the dimension of a thriller. Written by the journalist and photographer Bodo Müller, Travemünde. The young naval officer Christian Christiansen is bored out of his mind on the Danish lightship "Gedser Rev". It is located exactly in the middle between Gedser and Warnemünde and is the most important beacon for the safety of shipping traffic in the Kadet Channel. The distance to Gedser in the north and Warnemünde in the south is twelve nautical miles each. The island of Fehmarn is 24 nm to the west. On Sunday, September 8, 1968, Christiansen spent the whole day trying to activate his portable television using an antenna mounted high in the mast. All he gets from Danish television is a shaky picture with no sound. He can't get West German television in at all. He can only partially see the GDR television, but the picture and sound always disappear when the lightship at anchor moves. At 11 p.m., Christiansen switches off the TV in annoyance because a Russian course is starting on East German TV. At midnight he writes the weather data into the logbook: wind 1-2 Beaufort from southeast, air temperature 115°C, water 17°C. It's still a wonderfully warm summer. If only there wasn't a lot of boredom on board. He has to hold out until 6 a.m., then he can go to sleep. At 4 a.m. sharp, Christiansen goes back on deck to read the data from the small weather station and enter it into the logbook. It is a starry night and the sea is smooth. From the south he sees a single wave rolling towards him. What is that? Shortly before the lightship it becomes smaller and disappears. He doesn't pay any further attention to the strange wave. Suddenly he hears a human voice. Can this be? In the middle of the Baltic Sea? He runs into the wheelhouse and grabs the binoculars. He scans the entire horizon. No boat or ship can be seen. Was he mistaken? Then he hears the voice again. Someone shouts "Help, help!" Christiansen sounds the alarm with the ship's bell. A minute later, all six crew members are on deck. They shine a spotlight on the water to starboard, where the voice can be heard, and discover the head of a young man. They immediately throw a line overboard for the stranger to hold on to. Minutes later the rope ladder is hanging overboard. While Christiansen is putting on a life jacket to help the supposed castaway out of the water, he climbs up the rope ladder under his own power, smiling and only using one hand because he has a strange feeling in the other. sturdy device lasts. "Good morning, my name is Bernd Böttger and I come from Sebnitz near Dresden. May I come on board with you?" The stranger asks in the most beautiful Saxon. He can feel hot° shower, receive dry clothes and breakfast and should actually sleep. But the Danish sailors are desperate to know how he managed to swim so far and what kind of apparatus this is. "I didn't swim," Bernd replies. "This is my submarine and I was just hanging on." Christiansen sends an encrypted radio message to the naval home guard in Gedser. Under no circumstances should the GDR People's Navy find out about this. At around 10 a.m. a Danish Navy launch goes alongside the lightship. Bernd Böttger is allowed to change his submarine and enters the Danish mainland an hour and a half later. A reporter from the largest daily newspaper "Berlingske" and a team from Danish television are waiting for him there. Bernd Böttger gives interviews and demonstrates his mini submarine. A day later, Bernd travels on to Lbeck. He has also been a media star in the Federal Republic from the very first moment. His mini-submarine, now called the Aqua Scooter, and the daring escape story appear in all major newspapers. The weekly magazine "Neue Revue" celebrated him with the headline "Under water to freedom - the greatest escape of 1968". He gives television interviews for the broadcaster Freies Berlin, among others, and is a guest on the NDR program "Die Aktuelle Schaubude" with his submarine. Böttger is exhibiting his mini-submarine at the "Arbeitsgemeinschaft 13. August" e.V., which runs the escape museum "Haus am Checkpoint Charlie" in West Berlin. Stasi boss Colonel General Erich Mielke is now personally interested in him. Bernd Böttger was already a case for the GDR state security as a teenager. In the summer of 1958, when Bernd is 17 years old, he has his first three-stage solid-fuel rocket ready to launch, which he wants to send high into the sky. On June 10, 1958, he ignited the rocket in a meadow not far from his hometown of Sebnitz. It rises and disappears into the blue sky. Unfortunately, it doesn't orbit the earth, but lands shortly afterwards - in the middle of the courtyard of the Sebnitz People's Police District Office. Bernd has just arrived back in his basement workshop when he receives a visit from several men in leather coats. In his pocket he has a cartridge full of black powder. While the Stasi men are already asking him the first questions in the basement, he lets the explosives disappear in a pile of briquettes behind his back. He admits that he built the rocket. His youth protects him from punishment. After completing the 8th grade, Bernd learned the profession of a chemical worker at the VEB Sächsisches Kunstseidenwerk Pirna. From September 1958 he worked at VEB Pyrotechnik Silberhütte in Harzgerode. Now his career involves explosives and rockets. The Stasi continues to have him in its sights. The comrades were told that Bernd knew how to make people fly over obstacles with rocket engines strapped to their backs. Bernd is remarkably inquisitive and inventive. After only one year of working for the company, at the age of 18 he was delegated to study directly at the engineering school in Magdeburg. After five semesters he has to leave the technical school - because of his alleged weaknesses in mathematics and organic chemistry. However, a Stasi report states that he was "expelled from school because of negative discussions or other things that were directed against our republic." When the Wall was built in Berlin on August 13, 1961, Bernd was in West Berlin with his younger brother Achim. The mother is in East Berlin. Since their mother is no longer allowed to come to them, the children go back to the GDR a few days after the Wall was built. Bernd learns to dive and experiments with combustion engines. He owns two Opel cars built in the 1930s and several old motorcycles. In January 1963 he demonstrated a snowmobile with a propeller drive. He toboggans uphill in front of the astonished people of Sebnitz. But he is secretly planning an invention that will allow him to escape from the GDR. It should be a watercraft that no one can see. At the end of 1966, his godmother from Allensbach on Lake Constance sent him a brand new neoprene suit, including a hood, as part of his Christmas package. The Barakuda company has been producing these wet suits for divers since 1954. With a wetsuit you can stay in the water for hours without your body temperature dropping. Now all Bernd needs is a vehicle that can pull him through the Baltic Sea beneath the water's surface. Bernd decides to build a mini-submarine that he can attach himself to and that will tow him through the sea. There has never been anything like this before. The sea route from the GDR coast near Rostock to Denmark is about 45 kilometers long. It is 22 kilometers from the Baltic Sea resort of Boltenhagen to Schleswig-Holstein. The best time to escape through the Baltic Sea is in late summer. Then the water is warm and the protective night is relatively long. So he has to construct a submarine that will pull him through the Baltic Sea at as high a speed as possible in order to break through the sea border under the cover of darkness. He estimates the power required to drag a person under water to be at least 1 kW or 1.5 hp. An electric motor would be easy to seal against water because it does not require an air supply. But there are no batteries or accumulators that provide enough energy for such high performance over many hours. So he has to build a submarine with a gasoline engine. The engine should weigh a maximum of ten kilos so that it can be carried to the beach with a full tank. Bernd doesn't have to look long for the propulsion engine for his submarine. He likes the chicken scare motor best. It was the most popular auxiliary bicycle engine in the GDR from 1954 to 1959. Because of the mopeds that were produced later, the chicken scarer is no longer manufactured. Bernd buys a used copy for little money. The machine is officially called the MAW auxiliary motor, named after the manufacturer VEB Messgeräte- und Armaturenwerk in Magdeburg. The 6 kg, 1-cylinder two-stroke engine has a displacement of 49.5 cm3 and an output of around 1 kW. All parts of the engine are very simple and built without any technical bells and whistles. That's why the chicken scarer motor is extremely robust - but also very loud, which is what gave it its name. Bernd seals all water-sensitive parts such as the carburettor, ignition coil and breaker with plastic. For the intake air and exhaust gases, he builds a snorkel about one meter long, which leads to the surface of the water. In 1966 he developed his submarine to such an extent that he tested it in various lakes around Sebnitz and continued to perfect it. One problem is the snorkel for the intake air. If it briefly goes underwater or a wave washes over it, the engine stops. The submarine is also very loud and everyone in the area can immediately hear that there is a chicken scarer going under the water. Bernd was seen by many passers-by with his invention. He no longer kept it a secret and tested it in the Sebnitz swimming pool at the start of the 1967 season. On June 14, 1967, he traveled with a tent and the submarine in the trunk to Lake Templiner north of Berlin. On the way there, he meets his girlfriend, the student and long-distance swimmer Maja O, in the GDR capital. They agree that they want to escape to the West together by hanging on Bernd's submarine. Bernd has a brand new wetsuit. For Maja, in addition to the snorkel, mask and fins, he also brought an old neo-jacket that he received as a gift from his western aunt in 1963. He also covered one of her gymnastics pants with rubberized material that is supposed to protect against hypothermia. He also made a hood for her. Everything fits perfectly. For security reasons, they agree not to make any further contact by post or telephone. They want to meet on the Baltic Sea on July 20, 1967. At Lake Templin, Bernd undertakes test drives with his submarine and improves a few details of the technology. The fact that it makes such a hell of a noise, especially at night, bothers him a lot. But he can no longer change that. On June 28, 1967, he traveled on to Boltenhagen and registered at the Wohlenberger Wiek campsite. Boltenhagen is the last place on the GDR coast that holidaymakers are allowed to visit. The restricted border area begins behind the Redwisch district at the northwestern end of Boltenhagen. From there to Travemünde - if you dive along the coast - it is 24 kilometers. But this coast is strictly guarded. Here he wants to be pulled out to sea by the submarine with his girlfriend. His destination is Schleswig-Holstein. He is looking for an ideal place to land at night. It's vacation time, lots of people are on the beach. In his uncomplicated manner, Bernd chats with the border guards and tries to find out details about border security. He has no idea that the Stasi already has him in their sights. On July 7, 1967, after 8 p.m., he took the bus to the cliff between Boltenhagen and the Redwisch district. He walks along the beach, hoping to find a less frequented spot to secretly land. At 11 p.m. he goes northwest to the cliffs. Suddenly two soldiers jump out of the bushes. They point their Kalashnikovs at him: "Hands up! You're under arrest!" Bernd has been in custody in Dresden for three and a half months. On September 26, 1967, the Sebnitz district court charged him with "preparing to illegally leave the GDR." During the trial, Bernd denies wanting to leave the GDR illegally. He designed the submarine to revolutionize rescue services in the GDR. Since Bernd worked as a lifeguard in the summer, the argument doesn't sound completely out of thin air. The judge gives a lenient sentence: Bernd receives a prison sentence of eight months, which is suspended for two years. His submarine is withdrawn. He gets back the wetsuit that is so important to him. When Bernd is released again comes, he has already designed a new and better submarine. He came up with the entire construction while in prison. There is no sketch. He has everything in his head. And now no one will know about it. As soon as he was released from prison, he immediately started building the new submarine. It is full of innovations that are simple yet groundbreaking. So that the rattling chicken scare no longer betrays him, the exhaust gases are not directed directly outside, but first into a fist-sized rubber ball that dampens the shock of the piston stroke. From there the exhaust gases are led into the tank via the gasoline. The tank may therefore only be half full with fuel. From the tank, the exhaust gases enter a small air chamber, above which there is a snorkel for sucking in fresh air and a water separator. Fresh air and exhaust gases are brought together and passed through one and the same snorkel. There is a slight overpressure in this when the machine is running, so that any water that may get into the snorkel is expelled again. The excess pressure in the air chamber has the side effect that the combustion air is not sucked in, but rather pressed into the engine with slight pressure, which leads to a turbo effect. The two-stroke engine doesn't mind that the engine sends some of its exhaust gases back into the combustion chamber. The only risk is that the spark plug could become sooted. For this reason, Bernd designs the waterproof power supply to the spark plug in such a way that he can remove it when it is surfaced and unscrew and clean the spark plug. For this purpose, he buys an air mattress that he can inflate at sea as a work platform for cleaning candles. The engine prepared in this way starts easily when the propeller is turned and can hardly be heard under water. September 8, 1968 is a warm late summer day. Bernd arrived at the Graal-Müritz campsite near Rostock in the afternoon, registered with the groundskeeper and set up his tent. He parks the car close to the beach. He leaves his equipment in the trunk. He briefly inspects the beach. Here, far from the border with West Germany, there is no border patrol in sight. Shortly before 10 p.m. the air is still 18 degrees warm and the water is 17 degrees. There is a light southeasterly wind with two Beaufort. This is almost ideal. The only thing that worries him a little is the still relatively high seas. At 10 p.m. he puts on a sweater and his wetsuit over it, including a hood. He takes his mask, snorkel and fins out of the car, closes the trunk lid again and looks around. The holiday season is over. Not a vacationer is on the beach. Now or never! At 10:30 p.m., Bernd puts on a six-kilogram lead belt and takes his submarine out of the trunk. In his other hand he has fins, a snorkel and a mask. He goes straight to the beach, puts on his fins, goggles and snorkel and wades into the cold surf. Standing in waist-deep water, he looks around one last time. He will never see this country again. Suddenly he hears voices. A man calls out: "Look, there's still a lot of swimming in this weather." With a turn of the propeller he starts his submarine and attaches himself. Thanks to the lead belt, Bernd immediately goes to depth. Seconds later, nothing can be seen or heard from the submarine and its captain. Only after a long time does he dare to resurface to orient himself. He is alone on the night sea. The Mecklenburg coast lies behind him as a flat, dark strip. Only the beams of light from the border guards dart across the sea. Bernd is already so far away that no one can see him anymore. He looks for the constellation of the Big Dipper above him and the five-fold extension of his rear axle. This is the North Polar Star. Where it is located must be Denmark. He was told that the Danish lightship "Gedser Rev" is halfway there. He thinks it is unlikely that he will meet this ship on the long journey across the sea. Bernd knows Not even what light signal the light ship emits, because nautical charts are not allowed to be sold freely in the GDR. Bernd estimates the speed at which his submarine is pulling him to be five kilometers per hour. He is in high spirits. He was never able to try out the new submarine with so many technical innovations. Incredible! His invention runs like Swiss clockwork. And the engine is extremely quiet. Around midnight he suddenly hears a loud engine noise. No, that's not his submarine! He appears and is frightened. A GDR warship is heading towards him. It is a HMSR - an ocean-going minesweeper and space ship of the People's Navy. You discovered him! Did they come to arrest him? Or do you want to pull him through the propeller? Or kindly just shoot him? Bernd sees the gray bow of the warship a few meters in front of him. He switches off his submarine, exhales deeply and lets himself sink to the depths thanks to his lead belt and his ten kilo submarine. He hears the engines of the warship above him, booming loudly. Bernd lets himself sink further. He knows that he can hold his breath longer than the doctors advise. He sinks deeper and deeper, pulled by the weight of the submarine and the lead belt. He has to go back up or he will die. But his strength is no longer enough. He throws off the lead belt and shoots up. All he can see of the warship is the stern. His stomach and intestines are now causing him problems and he briefly thinks about inflating the air mattress he brought with him so he can rest on it. He takes several deep breaths. Will the submarine start again? Bernd turns the propeller with all his might. The submarine starts up again. That inspires him. His invention, which he came up with in a GDR prison, works perfectly. Now that he no longer has a lead belt, he allows himself to be pulled through the Baltic Sea just below the surface of the water, pushing a small wave in front of him. Suddenly something jumps out of the water in front of him. Bernd is frightened. A cod so big as he has never seen him before, swims in front of him and guides him through the sea. Bernd is in high spirits. His submarine purrs without a hitch. Bernd doesn't have a watch. On the eastern horizon the light appears to be somewhat brighter and redder. Could this be a sign of sunrise? But the sun doesn't rise until around 6:30 a.m. Bernd has never been on the open sea at night. He sees lights in front of him. They flash red and green at different rhythms. Are these fairway buoys? Above everything there is a flashing white light that seems much brighter. Is this Denmark yet? His submarine pulls him further through the almost smooth sea. Because he no longer has a lead belt and there is a lot to see, Bernd is now keeping his head above water. Suddenly the white flashing light is very close. He eases off the gas and steers towards the stern of the strange ship. A large red and white flag is blowing there in the light south wind. On the stern it reads the home port "Copenhagen". Bernd switches off the engine and first calls out "Hello". Since no one answers, he shouts loudly: "Help, help!" When he arrived in West Germany, Bernd Böttger was celebrated as the refugee of the year 1968. He is 28 years young, good-looking, athletically trained and always radiates a good mood. Above all, he is a creative technician who constantly has to invent something. He doesn't believe in nicotine, alcohol or other drugs. Instead, he drinks tea made from herbs he has collected himself. Although he has beautiful women at his feet, that doesn't interest him much. Several companies offer the inventor work. Bernd believes that he can now lead a free and self-determined life. He has no idea that he is also being targeted by the Stasi in the West. Bernd would most like to further develop his submarine. The company Babcock & Wilcox in Oberhausen, which designs technical systems for generating energy and places great value on the research interests of its employees, offers him the opportunity to develop his submarine there to make it ready for series production. Bernd was thrilled and moved to Annabergstrasse 43 in Oberhausen in January 1969. In June 1969, Bernd worked at the German underwater research station BAH II, which operated a diving station on the bottom of Lake Constance. On September 15, 1969, his BABCOCK scooter, which was ready for series production, was presented to the public. He was granted three international patents for his invention. Bernd proudly writes a letter to his mother about his new life in West Germany. But the mother in Sebnitz is worried. She and her two sons Horst and Achim were picked up by the state security and interrogated. The hated Stasi also questioned neighbors, friends and acquaintances. Out of concern that the mail could be controlled by the Stasi, they sometimes corresponded via the addresses of relatives. The mother receives a visit from a businessman from Sebnitz who she briefly knows. He says that he is allowed to travel to the West for work and offers to take her mail with him and put it in the West or deliver it to Bernd in person. The mother gratefully accepts this service. She has no idea that the businessman works for the Stasi. Just a few weeks after the presentation of his scooter, Bernd's time at Babcock & Wilcox ends. The ILO works in Pinneberg near Hamburg, which belong to the American Rockwell group, want Bernd Böttger and the rights to his invention and the patents. They offer Bernd his own research department, a monthly salary of 1,800 DM (which was a lot of money back then) and an additional fee of 200,000 DM from his patents in the first year. The income from the patents is expected to increase to around 1.2 million DM over the next three years. In addition, they pay a "dizzyingly high transfer fee" to their previous employer in order to get Bernd. Bernd signs and is happy. He moves to Ms. Braun's guesthouse at Stettiner Strasse 6 in Pinneberg and works in his own research department at the ILO works. The company produces a wide range of specialty engines - from lawnmower engines to torpedo drives. ILO generates the largest turnover as a manufacturer of moped engines for several West German companies. Bernd therefore has a wide range of small 2-stroke petrol engines at his disposal. But ILO also produces special engines for the U.S. military. Bernd receives the order to develop not only the civilian Aqua Scooter for diving but also a military variant for the U.S. Navy's combat swimmers. Everything is top secret. The military Aqua Scooter is said to be powerful and can travel silently underwater at speeds of up to 15 km/h. This doesn't go unnoticed by the HVA, the State Security's special department for foreign espionage. From 1970 onwards, the Stasi investigated the life of Bernd Böttger in Pinneberg under the OpV (Operative Process) with the code name "Diver". She finds out that he owns a car and a rubber dinghy and always goes to the Baltic or North Sea on the weekends to try out his diving apparatus. He does that even in winter. He is still a loner. Sometimes he travels to the Mediterranean to France or Spain to test his submarines, which are now available in various versions. The Stasi is trying to find out what exactly Bernd is developing in the ILO works. She does a lot of research on site in Pinneberg about the ILO works, but finds nothing about Bernd's specific activities. His research department is hermetically sealed within the plant. Nobody knows what the Stasi leadership plans to do with the man who tricked them so much. Maybe they want to bring him back in order to put his invention and the bubbling foreign currency income at the service of socialism? Perhaps the Warsaw Pact militaries have an interest in the invention? Or do they simply want to liquidate him? Bernd is happy and saves a lot of money to buy a sailing ship and sail around the world. In a letter to his mother dated August 12, 1971, he reports: "Since Sunday I have had a new roommate. He is from Dresden and left about four weeks ago via Hungary - Yugoslavia - Austria. He is a great buddy . But the remarkable thing is that his father is already visiting here from over there." Bernd is naive and doesn't give a second thought to his new roommate, whose name is Erich Wolfgang K. Bernd now also has new friends on the Mediterranean. You live in Perpignan in the south of France, just before the Spanish border. On Saturday, August 26, 1972, she visits Bernd in Perpignan and they arrange to meet the next day to dive together in the anchorage of Cala Joncols, which is already on the Spanish side. Bernd drives his car to the popular bay, where he spends the night in a tent. On Sunday morning, Jean Paul B., his wife Jaqueline and his brother-in-law drive their motorboat "Norfeu", which is in the harbor of the Spanish town of Rosas, to Bernd's Cala Joncols, where he is already waiting for them. They meet at around 10.30 a.m. and Bernd goes on board the "Norfeu". August 27, 1972 is a beautiful, sunny Sunday. Many motorboats anchor in Cala Joncols in the morning. Together, Bernd and his new friends take the motorboat "Norfeu" to the narrow rocky bays that are a few hundred meters further to the east. Everyone is in a good mood and there is a lot of laughter on board. At around 11 a.m. Bernd jumps into the water with a snorkel, mask, fins and his self-made harpoon to hunt something for breakfast. Jean Paul B. then puts on his diving equipment with a compressed air bottle and goes to depth. At 11:30 a.m. Jean Paul shoots up and screams for help. Bernd lies motionless on a rock at a depth of eleven meters. He picks him up. They call a fast motorboat and race to the nearest doctor in the port town of Rosas, six nautical miles away. The Spanish doctor Dr. Pereira can only determine death. During the later autopsy, the cause of death was recorded as "suffocation". One day after Bernd's death, his former roommate suddenly disappears from the guesthouse in Pinneberg. Bernd's mother asks for permission to travel to the West in order to say goodbye to her dead son. Even though she is already retired, the Stasi refuses the trip. Instead she gets Bernd's ashes. After reunification, Bernd's younger brother Achim Böttger tries to solve his brother's mysterious death. On March 8, 1993, he filed a criminal complaint with the ZERV (Central Investigation Agency for Government and Association Crime), which was founded in 1991, on suspicion of the murder of his brother by the state security. The witnesses who saw Bernd Böttger immediately before and after his death still live in Perpignan today. But no one bothers to investigate directly at the crime scene. Instead, the ZERV officials are clever enough to ask the former Stasi chief von Sebnitz whether there was an intention to murder Bernd Böttger in the West, which he expectedly did. denied. On October 2, 1995, the Berlin public prosecutor's office wrote to Achim Böttger that "promising investigative approaches are not apparent" and that the proceedings would therefore be discontinued. To this day, Achim Böttger has not given up hope that at some point a living witness or a document from the Stasi archives will explain the circumstances under which his brother died. After Bernd's death, his invention lives on. The civilian Aqua Scooter is being built in series at the ILO factories. The 2-stroke engine used for this is manufactured by ILO itself. It has a displacement of 48 cm3 and develops an output of 2 hp at 4000 revolutions. The more powerful, military version can be seen in several James Bond films. How many Aqua Scooters for the U.S. Navy produced is and remains secret. They were first used in combat in October 1973 during the Yom Kippur War, when Israeli combat swimmers crossed the Suez Canal on Aqua Scooters. At the end of 1990, the gates of the ILO works will be closed forever. The Aqua Scooter with a combustion engine will continue to be built in Italy for a long time. However, batteries are now so powerful that modern mini-submarines are powered by an electric motor. They are now popular water toys on larger charter boats. Only a few people know that the inventor came from Saxony and fled to freedom. Literature: Christine und Bodo Müller: "über die Ostsee in die Freiheit", Delius Klasing Verlag. Bodo Müller: "Faszination Freiheit", Ch. Links Verlag. Christine Vogt-Müller: "Hinter dem Horizont liegt die Freiheit..." Delius Klasing Verlag (only available antiquarian).